Wächtersbach baut Zukunft

Sicherstellung der ärztlichen Versorgung


Die Sanierung der historischen Rentkammer schreitet planmäßig voran. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung aufgrund einer Vorlage des Magistrats am 21. März 2024 einstimmig grünes Licht für das Projekt gegeben hatte, wurde im Anschluss der Erbbaurechtsvertrag zwischen der Stadt und der Messe Wächtersbach GmbH, als neuer Bauherr, unterzeichnet. Die Planungsphasen, von der Grundlagenermittlung bis zur Genehmigungsplanung, sind mit Einbeziehung der Denkmalbehörden abgeschlossen. Der Bauantrag ist nun erstellt und wird zeitnah eingereicht. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Baubeginn, der im 2. Quartal 2025 vorgesehen ist.

In den vergangenen Monaten wurden intensive Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. Neben dem Umzug von Archivflächen und des Digitalisierungsbüros fanden detaillierte Abstimmungen mit der Denkmalbehörde und den künftigen Nutzern statt. Restauratorische Untersuchungen und digitale Bestandsaufnahmen haben wichtige Erkenntnisse über den Zustand des historischen Gebäudes geliefert. Ergänzend wurden Schadstoffgutachten, ein Energiekonzept sowie ein Umweltbericht erstellt. Bisherige Erkenntnisse zur Tragwerksplanung und anstehende Bohrwiderstandsmessungen legen die Grundlage für die weiteren Bauplanungen. Zudem wurden neuzeitliche Einbauten entfernt, um die historische Substanz freizulegen.

Die Untersuchungen brachten nicht nur historische Wandmalereien und weitere kulturhistorische Details ans Licht, sondern auch erhebliche Schäden. Tragende Balkenkonstruktionen sind verfault, Unterzüge gebrochen, und die Mansarde ist von Pilz- und Insektenbefall betroffen. Zudem zeigen sich massive Verformungen in der Deckenkonstruktion, und einzelne Bauteile, wie der Winkelanbau, sind komplett instabil. Trotz dieser Herausforderungen wird intensiv daran gearbeitet, die historische Substanz bestmöglich zu sichern und das Gebäude für die geplante Nutzung vorzubereiten.

Nach der Sanierung wird das Ärztehaus eine vielseitige Nutzung erfahren. Im Erdgeschoss sind neben dem historischen Gartensaal, Technik- und Abstellräume vorgesehen sowie eine vermietbare Nutzfläche von etwa 250 m². Im ersten Obergeschoss wird die hausärztliche Gemeinschaftspraxis aus einem Teil der jetzigen Schlossparkpraxis auf einer Fläche von rund 480 m² ihren Betrieb aufnehmen. Im zweiten Obergeschoss soll eine Zahnarztpraxis mit ebenfalls etwa 450 m² einziehen. Die Praxisplanungen sind bereits weit fortgeschritten, und Gespräche mit weiteren Interessenten für die Erdgeschossfläche werden geführt.

 

Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Weiher betont die Bedeutung des Projekts: „Das Ärztehaus ist ein zentraler Baustein für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in unserer Stadt. Mit diesem Vorhaben schaffen wir nicht nur moderne Praxisräume, sondern leisten auch einen Beitrag zur Attraktivität unseres Standorts. Ich danke allen Beteiligten, die an der Planung und Umsetzung arbeiten.“

Nico Agostini, Geschäftsführer des Projekts, zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Fortschritt dieses ambitionierten Vorhabens: „Die bisherigen Arbeiten waren herausfordernd, aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Mein Dank gilt dem gesamten Planungsteam, das durch Fachwissen und Engagement den Grundstein für die nächsten Schritte gelegt hat.“