Waldhüpfer freuen sich über Unterschlupf


Spontan weckt der Holzbau, der sich harmonisch zwischen die Laubbäume fügt, die Lust auf Entdeckung. Holz riechen und fühlen, auf der Terrasse stehen und den Wind wahrnehmen, die Wärme im Inneren der Behausung spüren. Die Kinder der neuen inklusiven Kita „Waldhüpfer“ freuen sich: Ihre Unterkunft im Waldstück an der Hohen Wacht in Wächtersbach ist kurz vor dem Winter bezugsfertig geworden.

Zunächst ist ein Raum des Gebäudes nutzbar – bis Ende des Jahres wird die Firma Fachwerk aus Gelnhausen den gesamten Bau fertigstellen, wie Bauingenieurin Julia Beiderlinden bestätigte.

Dann gibt es zwei lichtdurchflutete Gruppenräume, die durch einen offenen Gang getrennt sind. Zwei Humustoiletten und großzügige Terrassen vervollständigen die Unterkunft.

Schon jetzt ist die Begeisterung über den neuen Unterschlupf der „Waldhüpfer“ groß: Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher sprach bei der offiziellen Feierstunde in kleiner Runde von einem „wunderschönen Haus mit heimeliger Atmosphäre“. Die inklusive Waldkita, die von der BWMK gGmbH (Behinderten-Werk Main-Kinzig) betrieben wird, runde das Angebot der Kommune perfekt ab. Die Eltern in Wächtersbach hätten sich einen Kita-Standort im Wald gewünscht, und diesen Bedarf decke man nun ab.

„Schnell stand fest, dass wir für dieses Angebot die Kompetenz des BWMK nutzen möchten“, so Weiher und dankte allen Beteiligten beim BWMK für kooperative Zusammenarbeit, aber besonders auch Herrn Helfmann vom städtischen Bauamt, der ebenfalls viel Zeit und fachliche Unterstützung in die Entstehung der Schutzhütten gesteckt hatte. Als kleines Einweihungsgeschenk übergab Weiher für die Kinder je ein paar Arbeitshandschuhe, die für die Abenteuer im Wald hervorragende Unterstützung leisten werden.

Projektleiterin Christine Fischer berichtete über die Erfahrungen, welche die Teams bereits mit der Waldgruppe der Kita Zauberwald in Maintal gewonnen hätten. „Der Wald bietet Kindern einen weiteren Erlebnis- und Lernraum“, so Fischer. Auch Kinder, die sich in geschlossenen Räumen nicht wohl fühlten, fänden in der freien Natur genügend Rückzugsoptionen und gleichzeitig viele Möglichkeiten, sich zu entfalten.

BWMK-Geschäftsführer Martin Berg unterstrich, dass es äußerst wichtig sei, in Kinder zu investieren und Voraussetzungen für eine positive Zukunft zu schaffen.

Über eine erlebnisreiche Zeit mit den Kindern, die seit Juni 2024 das Waldstück nahe der Hohen Wacht zum Spielen und Entdecken nutzen, berichteten Kita-Leitung Gilda Camatti und Stefanie Eckhardt, die für den Kita-Verbund „Steps“ im BWMK verantwortlich sind.

Zurzeit besuchten zwölf Kinder die neue Wald-Kita. Die Kapazität liege bei 20 Kindern pro Gruppe, wovon jeweils zwei Kinder mit Behinderung begleitet werden könnten. Es sei wichtig, dass jedes Kind individuell in seiner Entwicklung unterstützt werde. Von Beginn an erlebten die Kleinen in den Kindertagesstätten des BWMK, dass es normal ist, verschieden zu sein. In Wächtersbach übernehme der Wald dabei neben Eltern und Kita-Team die Rolle des „dritten Erziehers“.

Auch der Elternbeirat zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Konzept sowie vom neuen Unterschlupf und sprach Kita-Team sowie Vertreter:innen der Kommune seinen Dank aus.

„Bei einem Frühlingsfest im kommenden Jahr können sich dann alle Interessierten die Kita Waldhüpfer anschauen“, kündigte das Team an.