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Stadtumbau
Abschied von Brauerei in Wächtersbach
Mit dem Rückbau der Gewerbehallen auf dem ehemaligen Brauerei-Gelände endet für viele Bürger eine Epoche. Die Brauerei war für einige direkter Arbeitgeber, für viele war sie ein Stück Identität. „Durch die Stadt zog regelmäßig der Geruch frisch aufgesetzter Maische“, erinnert sich auch Bürgermeister Andreas Weiher. „Das gehörte einfach dazu.“
Aber schon lange zieht der Maische-Geruch nicht mehr durch die Stadt. Bereits 2001 wurde die Produktion der Brauerei eingestellt – die Gebäude standen seitdem leer oder wurden als Lager zwischengenutzt. Der erste Baustein eines Strukturwandels auf dem Brauerei-Areal war Anfang 2018 der Rückbau des Sudhauses im Schlosshof. Es folgte das Tanklager hinter dem Marstall im vergangenen Jahr, aktuell wird der historische Marstall selbst von den Einbauten der Bierwannen und Infrastruktur der Brauerei befreit. Die nun anstehende Freimachung des Geländes ist der nächste Teilschritt im Veränderungsprozess. Bürgermeister Andreas Weiher erinnert daher: „Der Rückbau der Gebäude zur Bierherstellung ist für uns ein Abschied, aber auch gleichzeitig der Aufbruch in eine neue Zeit.“
Zwischen Schlosspark und Wittgenborner Straße werden alle Gewerbehallen zurückgebaut. Einzig das von den Ärzten zwischengenutzte Gebäude bleibt zunächst noch bestehen. Anfang Februar sollen die Bauarbeiten beginnen und ca. zwei Monate andauern. Die Stadt Wächtersbach ist bemüht, den Zeitraum der Beeinträchtigung möglichst gering zu halten. Alle Anlieger der Baustelle wurden in einer Veranstaltung am 21.01.2020 direkt und umfassend über das Vorhaben informiert.
Der nördliche Teil des Grundstückes soll ab 01.03.2020 bis zur Neuerrichtung des Altstadtparkhauses als Parkplatzfläche für Angestellte und Besucher des Rathauses dienen (siehe Plan). Die Zufahrt erfolgt über die ehemalige Werkszufahrt unterhalb des Musikzuges von der Wittgenborner Straße aus. Der Fußweg ins Rathaus verläuft entlang der Wittgenborner Straße und dem Schlosshof. Es werden zwei Fußgängerübergänge eingerichtet, innerhalb dieses Teilabschnitts wird die Geschwindigkeit auf 30 km/h herabgesetzt. Da das für alle Bürger zunächst ungewohnt ist, wird die Stadt Wächtersbach den Weg ausreichend beschildern.
Zuschüsse für den Rückbau erhält die Stadt von der Europäischen Union im EFRE-Programm. Im Rahmen dieses Strukturfonds werden nachhaltige Projekte der Stadtentwicklung gefördert. Mit der Freimachung des Geländes wird auch Platz geschaffen für den Neubau eines Altstadtparkhauses. Die lineare Struktur des Kuhstalls wird mit dem Parkhaus wieder aufgegriffen - bald finden hier Autos der Bürger und Besucher ihren Einstellplatz. „Die Transformation der ehemaligen Brauerei-Flächen ist eine große Chance für die Stadtentwicklung und greift genau die Förderziele der EU auf,“ so Ulrike Hesse von Rittmannsperger Architekten. Und weiter: „Über eine Wiedernutzung der brachliegenden, versiegelten Gewerbegrundstücke kann ein Neuflächenverbrauch im Außenbereich vermieden werden. Diese aktive Innenentwicklung ist Teil der Gesamtstrategie der Stadt Wächtersbach zur Neuentwicklung des historischen Stadtkerns.“