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Neues vom Projekt „Mobiles Wächtersbach 2030“
Mit dem Projekt „Mobiles Wächtersbach 2030“ macht sich Wächtersbach auf den Weg zu einer nachhaltigen urbanen Mobilität. Unter dem Projektnamen sind viele Einzelprojekte zusammengefasst, so zum Beispiel eine „Mobilitätsstation der Zukunft am Bahnhof“. Dieses Projekt wird derzeit gemeinsam mit dem RMV, der Deutschen Bahn und der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) geplant. Es wird Ende November ein Planungstreffen zu diesem Thema in Wächtersbach stattfinden, zu dem die obengenannten Projektpartner, aber auch das HOLM (House of Logistic and Mobility), das Fachzentrum für urbane Mobilität (FZNUM), die Frankfurter University of Applied Science (Fachbereich: Logistics) und verschiedene andere Akteure eingeladen sind.
„Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und liefert einen wesentlichen Beitrag zu einer hohen Lebensqualität. Gleichzeitig ist der städtische Personen- und Güterverkehr ein Hauptverursacher von Luftverschmutzung, Lärm und Flächenverbrauch mit der damit einhergehenden Verringerung der Aufenthaltsqualität sowie den entstehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen,“ so sind sich die Experten des 20. Brennstoffzellenforums und dem 19. hessischen Mobilitätskongress einig. Auf diesen Foren waren auch Bürgermeister Andreas Weiher und Mobilitätsbeauftrage Esther Pranghofer-Weide zu Gast, um neuen Input für das Projekt „Mobiles Wächtersbach 2030“ zu erhalten.
Mit Unterstützung des FZNUM erstellt die Stadt Wächtersbach gerade einen Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan (kurz: SUMP). Ein SUMP ist eine Strategie, deren Ausgangspunkt die Mobilitätsbedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen sind. Zudem stellt sie eine regelmäßige Überprüfung und die Auswahl der besten Maßnahmen nach Kostengesichtspunkten in den Vordergrund. Ziel von SUMPs ist es, die Lebensqualität in Städten und im stadtregionalen Kontext zu verbessern. Hierzu soll es 2022 eine Bürgerbeteiligung geben.
Um das gerade nochmals bestätigte 1,5 Grad Klimaschutz-Ziel zu erreichen, müssen wir in Deutschland unsere Mobilität neu denken. Denn ein großer Anteil des Kohlendioxids (kurz: CO2) geht in Deutschland auf den motorisierten Individualverkehr (z.B. Autos, Motorrad) zurück. 2017 legten wir im Schnitt 57% aller Wege und 75 % aller zurückgelegten Kilometer mit dem Auto oder Motorrad zurück. Dies geht aus dem „Ariadne-Projekt“ hervor. Tendenziell wird im ländlichen Raum häufiger das Auto genutzt. Dies liegt vor allem an den schlechteren öffentlichen Verkehrsanbindungen als in Metropolen. „Hier muss sich dringend etwas tun, damit der ländliche Raum nicht abgehängt wird. Aus diesem Grund arbeiten wir gemeinsam mit der KVG und dem RMV am Projekt „Mobilitätsstation der Zukunft“ in Wächtersbach“, so Bürgermeister Andreas Weiher.
Den notwendigen Handlungsbedarf im ländlichen Raum haben das Land Hessen, sowie der Bund ebenfalls erkannt, auch dies wurde auf dem 19. Hessischen Mobilitätskongress deutlich.
„Es ist wichtig, neue Wege zu gehen und den Mut zu haben neue Konzepte, wie z.B. die Mobilitätsstation oder neue Parkraumkonzepte in der Altstadt, auszuprobieren. Man muss dazu in alle Richtungen denken dürfen und es ist wichtig, ein Netzwerk zu haben mit dem man die Ideen gemeinsam voranbringen und umsetzten kann. Alle Entscheidungen, die wir heute im Bereich der nachhaltigen Mobilität fassen, müssen wir für die kommenden Generationen denken. Es geht uns im Projekt „Wächtersbach 2030“ darum, die Mobilität von morgen nachhaltig zu gestalten. Dies bedeutet, dass wir neue attraktive Angebote schaffen müssen, wie z.B. einen On-Demand-Service („auf Abruf“), der mich - sofern nicht zu Fuß oder per Rad möglich - am besten direkt vom aktuellen Standort abholt und zum Zielort bringt oder das autonome Fahren im ländlichen Raum zu testen. Die künftige Mobilität muss genauso „abrufbar“ sein, wie heute unser Auto. An diesen und noch vielen weiteren Themen arbeiten wir in diesem Projekt. Wir freuen uns ebenso über die zahlreichen Unterstützer aus der Region, als auch vom Land Hessen, die uns bei den verschiedensten Themen des Projektes Mobiles Wächtersbach 2030 helfen“, betont der Bürgermeister vorausschauend.
Verwendetes Bild: Rupprecht Consult (2021): Planung für nachhaltige Städte. Acht Prinzipien für nachhaltige städtische Mobilitätsplanung. Poster illustriert von Petra Holländer, Übersetzung finanziert vom Fachzentrum Nachhaltige Urbane Mobilität (FZ-NUM) bei der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI). Download: https://www.fznum-hessen.de/wp-content/uploads/2021/05/SUMP_Poster-german-2021-web-large-01-scaled.jpg (zuletzt geprüft: 10.11.2021)