Arbeiten am Schlosswald 2024


Die Waldpflegearbeiten fanden im Januar und Februar 2024 und vor Aufnahme der Sanierungsmaßnahmen im Schlosspark statt. Alle Maßnahmen werden von HessenForst sachkundig und mit großem Verständnis für unseren beliebten, innerstädtischen Erholungswald in bewährter Weise betreut. 

Der abgehende Baumbestand, der insbesondere unsere heimische Eiche und Buche betrifft, muss laufend ersetzt und durch Naturverjüngung gefördert und wiederaufgebaut werden. Zusätzlich machen die Auswirkungen des Klimawandels unseren Bäumen zu schaffen, in zunehmender Zahl säumen abgehende Altbäume unsere Parkwege. Es müssen daher Maßnahmen getroffen werden, um den Anforderungen an die Verkehrssicherheit für die SpaziergängerInnen entlang der beliebten Wege gerecht zu werden. Im Bereich des beliebten Aussichts- und Treffpunktes oberhalb des neu gestalteten Schlossweihers wurden zur Sicherheit einige große Bäume entnommen. Die im Schlosswald entstandenen Trampelpfade werden im Zuge der Maßnahme durch anfallendes Schnittgut bewusst wieder verschlossen. So werden die Wanderer auf den ausgeschilderten Wanderwegen gelenkt der sensible Waldboden geschont. Die bereits bestehenden, wichtigen Wegeverbindungen werden im Zuge der anschließenden Sanierungsarbeiten im Schlosspark für eine bessere Begehbarkeit aufbereitet. Unterstützen Sie uns bitte auch in Zukunft beim Schutz des Waldbodens und seiner Tierwelt, indem Sie sich an die etablierten Hauptwegeführungen halten.

Plan des zukünftigen Schlossparkgeländes
Der Plan zeigt verschiedenen Maßnahmen: Schaffung von Sichtachsen und Sichtschleiern, die Rodungsbereiche und Orte der Kronenpflege. Außerdem sind die zukünftigen Hauptwege dargestellt.

Die Arbeiten wurden außerhalb der Brutzeiten durchgeführt, um die Vogelwelt möglichst wenig zu beeinträchtigen. Einige ausgewählte Totholzstämme werden als sogenannte "Spechtbäume" erhalten. Die anfallenden Baumstämme werden, wenn möglich, im Schlosswald belassen und auf dem Gelände abgelegt. Dies dient dem Erhalt und Aufbau einer holzbesiedelnden Insektenwelt sowie der Förderung von vielfältigen Pilzarten an den morschen Stämmen. Es ist wichtig zu betonen, dass abgelegtes Totholz keine "Unordnung" im Wald darstellt, sondern einen wesentlichen Beitrag zum natürlichen Kreislauf bildet. Nichtsdestotrotz muss, um einer Überversorgung des Bodens mit Nährstoffen entgegen zu wirken, punktuell Holz entnommen werden. Teilweise gehäckselt und teilweise als Holzpolter zum Verkauf kommt dies dem Wald wieder zugute. Die jungen, aufwachsenden Bäumen erhalten so das Licht, das sie benötigen um die nächste Waldgeneration zu bilden.

Im Bereich zwischen dem Parkplatz (Trafohäuschen) und dem Aussichtspunkt hat sich aufgrund des Klimawandels die Robinie, eine nicht heimische Baumart, ausgebreitet. Die Gefahr besteht, dass diese Baumart den vielfältigen heimischen Baumbestand verdrängt und langfristig einen Reinbestand mit artenarmer Krautschicht ausbildet. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Robinie in diesem Abschnitt flächig entnommen. Die Maßnahme zielt darauf ab, den Schlosswald als Mischwald mit Naturverjüngung wiederaufzubauen und weiterzuentwickeln. Die Naturverjüngung erfordert Zeit, daher werden bestehende Ahorne, Buchen und Eichen als Saatbäume freigestellt und belassen.

Der Schlosswald ist ein eingetragenes Gartendenkmal, das mit reizvollen, derzeit zugewachsenen Sichtbeziehungen von den Waldwegen auf das Schloss aufwartet. Im Rahmen der Waldpflegemaßnahmen wird die historische Hauptsichtachse in den künftig umgestalteten Schlossplatz in ihrer historischen Ausdehnung wieder freigestellt. Dieser Prozess beinhaltet auch die Wiedereröffnung der historischen Sichtlinie zum beinahe vergessenen Aussichtspunkt. Nach Jahrzehnten wird es wieder möglich sein, den Blick über den Schlossweiher mit dem sich derzeit in Wiederherstellung befindlichen Schwanenhäuschen zu genießen.

Der Schlosspark im Tal und der Schlosswald am Hang bilden gemeinsam ein Gartenkunstwerk im Sinne des Landschaftsparks. Beide Bereiche bedingen einander und sollen durch gezielte Maßnahmen wieder gemeinsam erlebbar gemacht werden, um die historischen und gestalterischen Qualitäten des Ensembles zu betonen.


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